BEGENO SOLAR BRINGT PHOTOVOLTAIK-ANLAGEN NACH FINDORFF


Wir haben die EigenheimbesitzerInnen im Blick.

BEGeno Solar Findorff Bremen Kita Findorff Findorffer Geschäftsleute Magazin Stadtteil Bremen Einzelhandel Gastro Restaurants essen gehen

Die BEGeno Solar GmbH ist eine 100%ige Tochter der Bürger Energie Bremen eG. Ihr Tätigkeitsfeld ist die Planung und Errichtung von Photovoltaik-Anlagen für private und gewerbliche KundInnen und für die Genossenschaft. Tobias Jaletzky ist einer von drei Vorständen der Bürger Energie Bremen eG und Franziska Tobias ist Geschäftsführerin der BEGeno Solar GmbH. Mehr unter www.begeno.de/begeno-solar

 


Tobias, eure Energiegenossenschaft Bürger Energie Bremen eG, kurz BEGeno, hatte ihren Sitz bis Anfang diesen Jahres in der Klimazone Findorff. Warum seid ihr ausgezogen und wo seid ihr jetzt  ?

 

Tobias: In der Klimazone hatten wir als Untermieter ein winziges Büro. Für die Startphase war das völlig okay, aber an eine Ausweitung unserer Aktivitäten war in der Münchener Straße nicht zu denken. Glücklicherweise haben wir im Gewerbegebiet Bayernstraße – also ganz nah – nun

ideale Räume gefunden. 

 

Das klingt nach Expansion und Plänen. Was habt ihr vor ?

 

Tobias: Wir sind laufend dabei, den Bestand eigener und im Auftrag betriebener Photovoltaik-Anlagen zu erweitern – und auch bei den Windenergieanlagen und bei Freiflächen-Photovoltaik- soll es bald Zuwachs geben. Entscheidend war aber die Gründung eines eigenen Installateurbetriebs für Photovoltaik-Anlagen. Der braucht Platz für unsere MitarbeiterInnen, Lagerhaltung, Werkstatt und die E-Fahrzeuge. 

 

Ich kann also von euch nicht nur Strom und Gas beziehen, sondern mir auch eine Photovoltaik-Anlage auf das Dach setzen lassen ? 

 

Franziska: Genau ! Das Team der BEGeno Solar GmbH plant und errichtet Anlagen für die Energiegenossenschaft und bietet ihre Dienstleistung jedem in Bremen und umzu an.

 

Habt ihr dabei eine besondere Zielgruppe im Auge ?

 

Franziska: Zum einen sind es Gewerbetreibende. Die verfügen oft über große Dachflächen und benötigen gerade dann viel Strom, wenn tagsüber die Sonne scheint. Zum anderen haben wir die EigenheimbesitzerInnen im Blick. Und davon gibt es in Bremen dank der »Altbremer Häuser« besonders viele.

 

Sind die Dachflächen eines »Bremer Hauses« nicht oft zu klein?

 

Franziska: Wir haben auch Konzepte für die schmalen »Bremer Häuser«. Das Dach sollte allerdings möglichst wenige Störflächen haben – wie zum Beispiel Dachfenster oder Schornsteine – und mit Pfannen gedeckt sein. Letztendlich kann man nur an einem Ortstermin entscheiden, ob eine PV-Anlage auf einem Dach sinnvoll ist oder nicht. Durch die gesunkenen Materialkosten rechnet sich inzwischen vieles, was noch vor wenigen Jahren zu teuer gewesen wäre. 

 

Dann werden also vor allem Module aus China verbaut ?

 

Franziska: Grundsätzlich gibt es eine große Abhängigkeit von asiatischen Modulproduzenten, das ist nicht wegzudiskutieren. Als BEGeno haben wir jahrelange Erfahrung im Betrieb von PV-Anlagen und wissen, bei welchen Anbietern – auch bei chinesischen – auf die Qualität Verlass ist und welche Fehler bei der Installation zu vermeiden sind. Auf Wunsch verbauen unsere MitarbeiterInnen übrigens auch deutsche Module. Der Preisunterschied ist gar nicht so groß. Entscheidend ist vor allem, dass das gesamte System – also Module, Unterkonstruktion, Wechselrichter und gegebenenfalls auch der Stromspeicher und die Wallbox – perfekt aufeinander abgestimmt ist.

 

Was bringt mir denn der Strom vom Dach genau? Welchen Vorteil habe ich davon ? 

 

Franziska: Eine PV-Anlage produziert aus Tageslicht sauberen und vor allem günstigen Strom, den ich dann im Haus direkt nutzen kann und der den Strombezug aus dem Netz sehr deutlich reduziert. Im Laufe eines Jahres wird oft mehr Energie erzeugt, als im Haus verbraucht wird. Man kann also rechnerisch den gesamten Strombedarf auf grüne Energie umstellen. 

 

Aber ich kann den Strom vom Dach nicht 1:1 nutzen ?

 

Franziska: Stimmt  ! Während die Anlage tagsüber auf Hochtouren läuft, kann der Strom im Gebäude selten vollständig genutzt werden und wird dann ins öffentliche Netz eingespeist. Dafür erhält man die sogenannte EEG-Vergütung für jede eingespeiste Kilowattstunde und das gute Gefühl, auch die Nachbarschaft mit grünem Strom zu versorgen. 

 

Kann ich das optimieren und mehr Solarstrom selbst nutzen ?

 

Franziska: Durch die Installation eines Stromspeichers kann der erzeugte Strom genau dann genutzt werden, wenn er im Haus benötigt wird. Dann kommen natürlich noch die Themen Mobilität und Wärmeversorgung hinzu. Wer zukünftig mit einem E-Fahrzeug unterwegs ist und das Haus mit einer Wärmepumpe beheizt, wird den Strom vom Dach weitgehend selbst verbrauchen.

 


Wir wollen die Energiewende noch stärker vorantreiben.

Habt ihr für InteressentInnen lange Wartelisten ?

 

Franziska: Die Nachfrage nach günstigem Strom vom eigenen Dach ist groß. Unser Team kann dennoch zeitnahe Bautermine anbieten. 

 

Was ist zu tun, wenn ich mich für eine Photovoltaik-Anlage interessiere ?

 

Franziska: Einfach auf www.begeno.de gehen und unter BEGeno Solar das Kontaktformular ausfüllen. Wir melden uns dann. 

 

Ich möchte noch einmal auf eure Genossenschaft zurückkommen. Worin seht ihr die wichtigsten Unterschiede zu sonstigen Energieanbietern oder Betreiberfirmen von PV-Anlagen?

 

Tobias: Wir betreiben die Energiewende in BürgerInnenhand aus innerer Überzeugung. Die Genossenschaft wurde 2014 in Findorff gegründet und bis 2020 rein ehrenamtlich geführt.

Wir zählen bald mehr als 300 Mitglieder – und viele davon bringen ihre Fähigkeiten ehrenamtlich in die Genossenschaft ein. Außerdem ist unser Angebot an EigentümerInnen von größeren Dachflächen ziemlich konkurrenzlos: Wir planen, errichten und finanzieren PV-Anlagen, die wir auch über die gesamte Betriebsphase betreuen, und geben den Strom zu günstigen Konditionen an die GebäudenutzerInnen ab. 

 

Was sind eure weiteren Ziele für BEGeno und BEGeno Solar ?

 

Franziska: Die BEGeno Solar ist ja ein sehr junges Unternehmen. Wir wollen uns am Markt etablieren und viele weitere KundInnen von der Qualität unserer Dienstleistungen und von selbst produziertem Strom überzeugen. 

 

Tobias: Wir wollen die Energiewende noch stärker vorantreiben als bisher. Dafür werben wir zunächst einmal um neue Mitglieder. Je größer unsere Genossenschaft ist, umso mehr können wir bewegen. Gleichzeitig bauen wir die Kooperation mit anderen Bürgerenergie-Genossenschaften aus, um gemeinsam große Projekte verwirklichen zu können

 

Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin RolfesInterview erschienen in Ausgabe Nr. 26, 2023

 

Begeno, Solar, Photovoltaikanlagen, Findorff, Tobias Jaletzky, Franziska Tobias
Foto © Kerstin Rolfes, www.kerstinrolfes.de